Dahlerau

Dahlerau liegt zirka 7 km vom Stadtzentrum Radevormwald entfernt und ist der nördlichste der Wupperorte. Die Ortschaft besticht durch ihre fast durchweg denkmalgeschützten, historischen Fabrikgebäude und Arbeiterhäuser der ehemaligen Tuchfabrik „Johann Wülfing & Sohn“. Heute ist dort unter anderem das Wülfing-Museum eingerichtet, welches Exponate der Textilindustrie zeigt und Ausflügler in seine schöne Museumgastronomie lädt, die auch Kutschfahrten und Kaffeetafeln anbietet. Das herausragende Stück der Museumssammlung ist eine große Dampfmaschine mit einer Leistung von 400 PS, die bis 1954 in Betrieb war. Auch einige Unternehmen haben in den Räumlichkeiten der historischen Fabrikgebäude ihr Büro oder ein Lager eingerichtet. Im Rahmen der Regionale 2006 wurde der Komplex aufwändig renoviert. Ein besonderer Hingucker ist auch das ehemalige Bahnhofsgebäude des Bahnhofs Dahlerau, welches heute als Wohnungen genutzt wird.

Naturliebende Ausflügler finden hier viele Wandermöglichkeiten entlang der Wupper, so z.B. die SGV-Hauptwanderstrecke X7 als Teilstrecke von Arnsberg nach Düsseldorf-Gerresheim, den Bezirkswanderweg ◇6 (Wupperweg) des SGV-Bezirks Bergisches Land, die Straße der Arbeit des SGV-Bezirks Bergisches Land, sowie die beiden prämierten Rundwanderwege „Wald-Wasser-Wolle-Wander-Weg“ und „Tuchmacherweg“.

Zur Geschichte von Dahlerau

Die Statistik der lutherischen Gemeinde Lüttringhausen berichtet im Jahr 1798 von 24 Einwohnern. 1832 war Dahlerau Teil der Honschaft Walbrecken, die als Landgemeinde nun der Bürgermeisterei Lüttringhausen angehörte. Der laut der Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf als Fabrikanstalten bezeichnete Ort besaß zu dieser Zeit drei Wohnhäuser, ein landwirtschaftliches Gebäude und neun Fabrikationsstätten. Zu dieser Zeit lebten 54 Einwohner im Ort. Im Jahr 1888 sind es bereits die beeindruckende Zahl von 1113 Einwohnern. Zurückzuführen ist die extreme Steigerung auf die Textilfirma Johann Wülfing und Sohn, die für ihre Arbeiter eine ganze Arbeitersiedlung rund um die Fabrik an der Wupper bauten. Eine traurige Berühmtheit erlangte Dahlerau durch das schwere Zugunglück vom 27. Mai 1971, bei dem 46 Menschen, davon 41 Schüler der Radevormwalder Geschwister-Scholl-Schule, ihr Leben verloren.