Wilhelmstal liegt im äußersten Westen der Stadt Radevormwald an der Grenze zu Remscheid. Die Nachbarorte sind Krebsöge, Rechelsiepen, Oberdahlhausen und Sieperhof (Remscheid). Mit dem Auto ist die Ortschaft nur über die Bundesstraße B 229 zu erreichen, die von Remscheid-Lennep nach Lüdenscheid führt. Fußgänger und Radfahrer haben zudem die Möglichkeit, den von Dahlhausen entlang der Wupper führenden Wanderweg durch den Wald zu nutzen. Der Wupperlauf wird in Wilhelmstal noch von der Stauanlage in Dahlhausen beeinflusst.
Das Wilhelmstal besticht durch seine vielen alten Arbeiterhäuser, die einst als Unterkünfte für die ehemalige Tuchfabrik entstanden sind. Des Weiteren findet man hier noch die alte Papierfabrik und weitere gewerbliche Ansiedelungen. Wilhelmstal war einst mit eigener Haltstelle an die Wuppertal-Bahn angeschlossen, mit der die Arbeiter zu den Fabriken fahren konnten. Heute ist der Streckenabschnitt zwischen Wuppertal-Beyenburg und Wilhelmstal Eigentum vom Förderverein Wupperschiene und soll als Museumsbahn wieder hergerichtet werden. Bereits seit einigen Jahren werden in den Sommermonaten für Touristen, Schulklassen und Kindergärten Fahrten mit der Fahrrad-Draisine angeboten. Wilhelmstal ist eine ganz besondere Ortschaft, da sie recht abgelegen von den anderen Wupperorten liegt. Dieses besondere Flair mit alten Arbeiterhäusern und historischen Fabrikgebäuden lockte in der Vergangenheit auch als Filmkulisse diverse Filmproduktionen an. Naturliebhaber finden im Wilhelmstal viele Wandermöglichkeiten für Zwei- und Vierbeiner vor, so auch die SGV Hauptwanderstrecke X7, den Bezirkswanderweg ◇6 (Wupperweg) des SGV Bezirks Bergisches Land und die prämierten Wanderwege „Wald-Wasser-Wolle-Wander-Weg“ und „Tuchmacherweg“
Zur Geschichte von Wilhelmstal
Geprägt wurde der Ort ab 1855 von der großen Weberei und Tuchfabrik der Gebrüder Hilger, die 1870/1872/1874 auch die drei großen Arbeiterwohnhäuser durch den bergischen Baumeister Albert Schmidt errichten ließen. 1897 wurde das Industriegebäude in eine Papierfabrik („Cäsar“, ab 1927 „Ernst und Luh“) ebenfalls durch Albert Schmidt umgebaut. Die Produktion wurde Anfang der 1970er Jahre eingestellt.